„Egal wie genau wir auch schauen, es ist schwierig einen geistigen Akt zu finden, der ohne die Unterstützung irgend einer Art körperlicher Funktion stattfinden kann.“

Moshé Feldenkrais

Dr. Moshé Feldenkrais

Der Mensch hinter der Methode

Moshé Feldenkrais, (1904 – 1984) war Ingenieur, Kernphysiker, Judomeister und Visionär – er war seiner Zeit weit voraus.

Als 14-jähriger machte er sich von seiner Heimatstadt Slawuta, ehemaliges russisches Reich, heute Ukraine, alleine auf den beschwerlichen und gefährlichen Weg nach Palästina auf. Dort arbeitete er auf dem Bau und zunächst als Privatlehrer für Kinder. Er war begeisterter Sportler und befasste sich ausgiebig mit Nahkampfmethoden. Unter anderem unterrichtete er auch Mitglieder der Hagana in Selbstverteidigung.

Durch eine Knieverletzung begann er zuerst mit seiner eigenen Einschränkung und den Bewegungsmöglichkeiten zu experimentieren und erkannte dabei früh, dass lebenslanges Lernen möglich ist aufgrund der Funktionsweise und Struktur des menschlichen Gehirns. Für ihn wurde da bereits klar, dass Körper und Geist untrennbar miteinander verbunden sind.

So nutzte er Bewegung als Hilfsmittel, um Gewohnheiten wahrnehmbar zu machen, und zweckmässigere von ungünstigen Mustern zu unterscheiden. Damit konnte er selber und später seine Schüler*Innen Bewegungsabläufe, die sich an der menschlichen Bewegungsentwicklung vom Baby bis zum Erwachsenen orientieren, neu lernen und gleichzeitig Vielfalt kreieren. Er entdeckte ständig neue Möglichkeiten und schuf so eine immense Sammlung an Lektionen von unschätzbarem Wert.

Was heute wissenschaftlich erwiesen und als neuronale Plastizität bekannt ist und stetig weiter erforscht wird, hat Moshé Feldenkrais da bereits verstanden. Er suchte sein Leben lang nach Mitteln und Wegen, seine Erkenntnisse und Erfahrungen zu teilen und möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.

Durch seine Arbeit im Radium-Institut mit Irène und Frédéric Joliot-Curie in Paris und bei der geheimen Anti-U-Boot-Forschungsabteilung Churchills in Schottland arbeitete er mit vielen Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Fachrichtungen und konnte sich mit ihnen darüber hinaus auch auf anderen Gebieten austauschen. Sein unstillbarer Wissensdurst brachte ihn auch mit vielen kreativen Menschen zusammen, sodass er sich umfassend mit einer Vielfalt an Disziplinen und Themen eingehend befasste und weiterbilden konnte. So verfasste er noch vor Entwicklung seiner Methode ein Buch über Selbstverteidigungstechniken, welches während des 2. Weltkriegs auch bei der Résistance in Frankreich Anhänger fand. Der berühmte französische Pantomime Marcel Marceau, der ebenfalls in der französischen Widerstandsbewegung war, soll später bei einem Treffen mit Moshé Feldenkrais zu ihm gesagt haben: „Feldenkrais, you saved my life“ (Feldenkrais, sie haben mein Leben gerettet), womit er auf ebendieses Buch anspielte.

Aufgrund seiner selbst entwickelten Techniken kam er in Kontakt mit Jigoro Kano, den Begründer des Judo-Kampfsports. Kano entfachte in ihm die Leidenschaft für Judo. Moshé Feldenkrais war 1936 der erste Europäer, dem der schwarze Gürtel verliehen wurde. Er gründete zusammen mit Mikinosuke Kawaishi 1936 den Jiu Jitsu Club de France.

Moshé Feldenkrais widmete sich ab den 1950er Jahren vollständig der Entwicklung seiner Methode. Dabei arbeitete er mit unzähligen Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen, Beschwerden und Bedürfnissen in Einzelarbeit. Gleichzeitig bildete er ab den 1960er die erste Generation Feldenkrais-Lehrer aus. Er leitete bis zu seinem Tod insgesamt drei Ausbildungen. Er hatte auch enge Freunde in der Schweiz. Daraus resultierten unter anderem auch die 1969 im Schweizer Radio ausgestrahlten 24 Feldenkrais-Lektionen, die von Franz Wurm gesprochen wurden.

Schweizerischer Feldenkraisverband

Die Feldenkrais Methode® wird in der wissenschaftlichen Welt zunehmend beachtet und ist aufgrund ihrer Berücksichtigung der Neuroplastizität aktueller denn je. Was Moshé Feldenkrais schon 1948 schrieb, wurde mittlerweile durch Wissenschaftler diverser Richtungen bestätigt.

Zitat aus der Website
des Schweizerischen
Feldenkrais Verbandes

Feldenkrais Ausbildung Zürich City 2

Die Feldenkrais Methode® gilt heute als eine der differenziertesten pädagogischen Methoden, um geistige und körperliche Funktionen zu verbessern.

Angelica Feldmann,
pädagogische Leitung,
Feldenkrais Ausbildung Zürich City